Definition
Street Epistemology (SE) ist ein Gesprächstechnik die dabei hilft sich mit jedem Menschen über seine Weltanschauung zu unterhalten ohne sich mit ihm zu streiten. Stattdessen kann auch dann eine freundliche, zwischenmenschliche Beziehung gewährleistet werden, wenn umstrittene Äußerungen getätigt werden. Gleichzeitig kann man den Konversationspartner und auch sich selbst zum Nachdenken anregen.
Bei SE befragt ein Fragesteller seinen Gesprächspartner darüber, wie derjenige zu seiner Auffassung gelangt ist. Es geht um die Methode, wie man zur eigenen Schlussfolgerung kommt. Dadurch steht nicht die Meinung des Befragten an sich im Mittelpunkt, sondern der Weg dort hin. Das Thema kann alles beinhalten, z.B. Lieblingsfilme, politische Ansichten oder der individuelle Glauben an Gott.
Das letztendliche Ziel von SE ist es die Qualität der Begründungen und die Zuverlässigkeit der Argumentationsmethoden zu reflektieren. Daraus lässt sich selbstständig das Vertrauensniveau in die eigenen tief gehaltenen Überzeugungen ableiten und gegebenenfalls neu einschätzen.
SE kann praktisch überall praktiziert werden, z.B. von Angesicht zu Angesicht, im Video-, Audio- und Text-Chat und in sozialen Medien, um nur einige zu nennen.
Hintergrund
Der Erfinder der Methode ist Peter Boghossian. Er ist Philosophieprofessor und ein Aktivist aus der Skeptiker- und Atheistenszene in den USA. Die Idee stammt aus seinem Buch Die Kunst, schwierige Gespräche zu meistern: Effektiv argumentieren, hitzige Diskussionen entschärfen und Gesprächspartner überzeugen.
Generell kann man sagen, dass die Methode vor allem von bekennenden Atheisten aufgegriffen wird, um Dogmatismus und Anti-Intellektualismus etwas entgegenzusetzen. Nichtsdestominder lässt sich festhalten, dass die Methode unabhängig von der Weltanschauung der Gesprächsteilnehmer funktioniert.
Der Fragesteller ist dazu aufgefordert seine eigenes Weltbild möglichst nicht einzubringen, da dies zu einer voreingenommenen Haltung des Befragten und somit zu unerwünschten Reaktionen führen kann. Der Gesprächsverlauf und damit einhergehend der Erkenntnisprozess ist überdies nicht im Vorhinein absehbar und damit nicht kontrollierbar. Somit hat man keinen unmittelbaren Zugriff auf die Meinungsbildung und -reflektion des Befragten. Dieser hilft sich im Grunde selbst dabei, die Zuverlässigkeit und Relevanz der eigenen Methoden einzuschätzen.
Ich bin erfreut diese Technik kennen zu lernen !
Ich würde gern mehr darüber herausfinden!
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